#16: Erika Sander, ÖGGK [>] Standespolitik vs. Startup-Kultur: wie Stakeholder im österreichischen Gesundheitswesen für Veränderung sorgen können
Um Innovation im Healthcare-Bereich voranzutreiben braucht es Leuchtturmprojekte – wie etwa das telemedizinische Angebot der Österreichischen Gesellschaft vom Goldenen Kreuze. Die traditionsreiche Organisation hat eine App ins Leben gerufen, die es PatientInnen erlaubt, virtuell mit ÄrztInnen in Kontakt zu treten und deren Dienstleistungen schnell, unkompliziert und niederschwellig in Anspruch zu nehmen. Diese Zusammenführung von Healthcare-Services setzt jedoch die Vernetzung der verschiedenen Stakeholder voraus – etwas, das sich im österreichischen Gesundheitswesen noch nicht hinreichend durchgesetzt hat. Woran das liegt, welche Door Opener es geben könnte und warum es einen Weg aus den einzelnen Startup-Silos zu mehr flächendeckender Zusammenarbeit geben muss, verrät uns Mag. Erika Sander, Generalsekretärin der ÖGGK in unserer neuen Folge.
Was haben Standespolitik, starre Strukturen und Startup-Silos gemeinsam? Richtig: Alle drei prägen das aktuelle österreichische Gesundheitswesen – und das mehr als manchen lieb ist. Denn zumindest die ersten beiden Faktoren legen nicht unbedingt Innovationsgeist und Veränderungswille nahe. Als Generalsekretärin der Österreichischen Gesellschaft vom Goldenen Kreuze und ehemalige Geschäftsführerin der IMS Health (nunmehr IQVIA) kennt Mag. Erika Sander das heimische Gesundheitssystem wie kaum eine zweite. Mit aller Klarheit kann sie sagen: Es gibt in Österreich viel Aufholbedarf, wenn es um innovationstreibende Maßnahmen wie etwa die Nutzung von Big Data und die Vernetzung von wichtigen Healthcare-Stakeholdern geht – bewährte Praktiken, die in anderen Ländern schon längst etabliert sind.
Doch woran liegt es, dass diese Prozesse in Österreich derart schleppend voranschreiten? Ein wesentlicher Grund hierfür sind laut Erika Sander die konservativen und unflexiblen Strukturen der etablierten Organisationen, die keine schnellen Entscheidungen zulassen und stark von persönlichen Befindlichkeiten geprägt sind. Hinzu kommt, dass es unter den StakeholderInnen zu viele EinzelkämpferInnen gibt, die letztendlich auch zu wenig unternehmerisches Denken an den Tag legen. Ändern könnte man dies, indem man beispielsweise Praxen oder Apotheken als Businessmodelle betrachtet und durch Digitalisierungsmaßnahmen nachhaltig in den eigenen Standort investiert.
Ein exemplarisches Beispiel hierfür ist die telemedizinische App der ÖGGK. Diese ermöglicht es PatientInnen, fusionierte Gesundheitsdienstleistungen von ÄrztInnen und ApothekerInnen niederschwellig in Anspruch zu nehmen und dabei das Optimum für sich herauszuholen. Ein weiteres Beispiel solch einer fruchtbaren Kooperation sind die sogenannten Qualitätszirkel, in denen ÄrztInnen, ApothekerInnen und PatientInnen effektiv zusammenarbeiten. Dadurch entsteht eine Triple-Win-Situation, von der alle Beteiligten nachhaltig profitieren können. Allerdings existieren diese produktiven Einzelprojekte bisher lediglich im Kleinen und müssten als Innovationstreiber vielmehr in den Vordergrund geholt werden, um wirklich langfristig innovativen Fortschritt herbeizuführen.
Mag. Erika Sander und die ÖGGK gehen jedenfalls schon mal mit gutem Beispiel voran und möchten dabei Door Opener für weitere innovative Ansätze im österreichischen Healthcare-Bereich sein. Was die ÖGGK sonst noch zu bieten hat, warum sie auf Ganzheitlichkeit setzt und welche Vision sie für die Zukunft bereithält, erfahren Sie in unserer neuen Folge.
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Was haben Standespolitik, starre Strukturen und Startup-Silos gemeinsam? Richtig: Alle drei prägen das aktuelle österreichische Gesundheitswesen – und das mehr als manchen lieb ist. Denn zumindest die ersten beiden Faktoren legen nicht unbedingt Innovationsgeist und Veränderungswille nahe. Als Generalsekretärin der Österreichischen Gesellschaft vom Goldenen Kreuze und ehemalige Geschäftsführerin der IMS Health (nunmehr IQVIA) kennt Mag. Erika Sander das heimische Gesundheitssystem wie kaum eine zweite. Mit aller Klarheit kann sie sagen: Es gibt in Österreich viel Aufholbedarf, wenn es um innovationstreibende Maßnahmen wie etwa die Nutzung von Big Data und die Vernetzung von wichtigen Healthcare-Stakeholdern geht – bewährte Praktiken, die in anderen Ländern schon längst etabliert sind.
Doch woran liegt es, dass diese Prozesse in Österreich derart schleppend voranschreiten? Ein wesentlicher Grund hierfür sind laut Erika Sander die konservativen und unflexiblen Strukturen der etablierten Organisationen, die keine schnellen Entscheidungen zulassen und stark von persönlichen Befindlichkeiten geprägt sind. Hinzu kommt, dass es unter den StakeholderInnen zu viele EinzelkämpferInnen gibt, die letztendlich auch zu wenig unternehmerisches Denken an den Tag legen. Ändern könnte man dies, indem man beispielsweise Praxen oder Apotheken als Businessmodelle betrachtet und durch Digitalisierungsmaßnahmen nachhaltig in den eigenen Standort investiert.
Ein exemplarisches Beispiel hierfür ist die telemedizinische App der ÖGGK. Diese ermöglicht es PatientInnen, fusionierte Gesundheitsdienstleistungen von ÄrztInnen und ApothekerInnen niederschwellig in Anspruch zu nehmen und dabei das Optimum für sich herauszuholen. Ein weiteres Beispiel solch einer fruchtbaren Kooperation sind die sogenannten Qualitätszirkel, in denen ÄrztInnen, ApothekerInnen und PatientInnen effektiv zusammenarbeiten. Dadurch entsteht eine Triple-Win-Situation, von der alle Beteiligten nachhaltig profitieren können. Allerdings existieren diese produktiven Einzelprojekte bisher lediglich im Kleinen und müssten als Innovationstreiber vielmehr in den Vordergrund geholt werden, um wirklich langfristig innovativen Fortschritt herbeizuführen.
Mag. Erika Sander und die ÖGGK gehen jedenfalls schon mal mit gutem Beispiel voran und möchten dabei Door Opener für weitere innovative Ansätze im österreichischen Healthcare-Bereich sein. Was die ÖGGK sonst noch zu bieten hat, warum sie auf Ganzheitlichkeit setzt und welche Vision sie für die Zukunft bereithält, erfahren Sie in unserer neuen Folge.
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